Franz Weninger: Syrah Höllesgrund 2021
Horitschon, Burgenland
Rebsorte: Syrah
Kategorie: classic – funky – crazy
Wir haben Franz Weninger in Horitschon besucht und mit ihm über seine Geschichte und die Entstehung des Weinguts in Ungarn und in Österreich geplaudert. Das wir große Fans der Weine von Franz sind, das ist sowieso unbestritten – nicht umsonst war schon in Folge #3 ein Wein von Franz Weninger bei uns im Podcast.
In dieser Folge hört ihr Franz in seinen eigenen Worten von seinem Weg erzählen, von der gemischten Landwirtschaft mit dem einen Hektar Wein, die seine Eltern übernahmen, über seine Kindheit als Jüngster in der Familie bis hin zur Zeit in der Weinbauschule Klosterneuburg. Als Franz von einem prägenden Praktikum in Kalifornien zur Ernte 2000 wieder nach Hause kommt, geben ihm seine Eltern durchaus Freiraum. Franz übernimmt also mit gerade mal Anfang 20 den ungarischen Teil des Weinguts und setzt dort seine eigenen Ideen um. „Und nach dem ersten Wein bist du süchtig.“ Der erste Jahrgang wird hochgelobt, er verkauft sich sehr gut, Franz zieht eine Zeit lang vollständig nach Ungarn. Nach dem ersten High wird’s jedoch schwieriger, einige Jahre verkaufen sich die Weine weniger gut, Franz muss für seine sich ständig entwickelnde Stilistik erst ein neues Publikum finden. Ab 2011 übernimmt er vom Vater schrittweise auch den Betrieb in Horitschon, gleichzeitig werden seine Weine immer gefragter.
Franz erzählt im Podcast, wieso er schon seit über 10 Jahren auf Bewertungen verzichtet – und dennoch den Gault Millau Wein des Jahres 2024 stellt. Heute liegt das Weingut bei gut 40 Hektar Rebfläche, die sich auf das ungarischen Balf und das österreichische Horitschon aufteilen. Der Syrah Höllesgrund wächst auf der ungarischen Seite der Grenze. In den späten 90ern pflanzte der Vater von Franz nach einer Reise an die Rhône auf dem Gneis und Glimmerschiefer des Höllesgrund Syrah aus. Schon in seinem ersten Jahrgang, 2000, vinifizierte Franz einen ungarischen Syrah, stilistisch hat sich seitdem natürlich einiges getan. Schon seit einiger Zeit hat Franz auch hier einen leichteren Weg eingeschlagen. Jedes Jahr werden 20 bis 30 Prozent ganze Trauben mitvergoren, so bleibt der Syrah Höllesgrund von der Struktur her sehr trinkig.
Fotos: © Wein für Wein
Verkostungsnotiz
Dunkles Rubinrot mit violetten Anklängen im Glas. In der Nase tiefe, dunkle Frucht, wir tendieren hier Richtung Brombeere, vielleicht mit etwas Johannisbeere und gedörrter Zwetschge gemischt, Vorboten auf die Saftigkeit im Glas. Dazu kommt eine wunderschöne Würzigkeit, die die Frucht stützt. Am Gaumen haben wir die versprochene Saftigkeit, dazu eine tiefe dunkle Würzigkeit und Salzigkeit, die an Oliventapenade erinnert und sich im Abgang weiterzieht. Lebendige Säure und feines Tannin bilden ein richtig schönes, elegantes Grundgerüst, Trinkfluss endlos!
Und hier findet ihr den Wein
Die Weine von Franz Weninger findet ihr z.B. bei Weinskandal, hier gibt’s auch den Syrah Höllesgrund 2021 um € 17,00. Auch im Online Shop des Weinguts gibt’s die Weine zu kaufen.
Das können wir noch empfehlen…
Alles. Das meinen wir hier ganz besonders ernst – wir kennen die Weine von Franz Weninger mittlerweile seit mehr als nur ein paar Jahren und immer wenn wir einen davon im Glas haben, bereitet er uns Freude. Vom Furmit (ob Steiner oder vom Kalk) über seine Blaufränkisch (auch hier lieber wir alles von Steiner bis Dürrau), bis hin zu seinen Spielereien zwischen Hopfen und Traube. Einfach machen.
Podcast-Folge Nr. 129
Unsere Podcast-Folge mit Franz Weninger könnt ihr überall hören, wo es Podcasts gibt – zum Beispiel direkt hier oder bei Spotify.