Weingut Aldinger: Lemberger Fellbacher Lämmler 2019
Fellbach, Baden-Württemberg, Deutschland
Rebsorte: Lemberger
Kategorie: classic – funky – crazy
Die Geschichte des Weinguts Aldinger beginnt im Jahr 1492: Im selben Jahr, indem Christoph Kolumbus Amerika entdeckte, kam ein Bentz aus Aldingen nach Fellbach und begann dort Wein zu machen. Viele Generationen und hunderte von Jahren später, war es dann Gert Aldinger, der das Weingut in ganz Deutschland bekannt machte. Ertragsreduktion, die schon bei internationalen Rebsorten funktioniert hatte, wurde auch auf die traditionellen Rebsorten Riesling, Spätburgunder, Trollinger oder eben Lemberger umgelegt. Das bedeutete einen großen qualitativen Sprung, ein Ankommen in der Spitze der baden-württembergischen Weinwelt. Und von dieser ist das Weingut heute nicht mehr wegzudenken.
Seit 2007 führen Matthias und Hans-Jörg Aldinger das renommierte Weingut und konzentrieren sich noch mehr auf die Herkunft, die traditionellen Rebsorten und auch auf biologische Bewirtschaftung der insgesamt 33 Hektar Fläche. Matthias, der seine Erfahrung unter anderem in Südafrika und bei Bernhard Huber gesammelt hat, ist für den Keller verantwortlich, auch Marketing und Vertrieb sind seine Stärken. Sein älterer Bruder Hans-Jörg kümmert sich um die Weingartenarbeit und alles was so anfällt im Betrieb. Gemeinsam mit 15 Mitarbeiter:innen wird der Betrieb sehr familiär geführt, das tägliche Mittagessen im großen Kreis gehört dazu – Weinverkostung inklusive, wobei immer neue Weine von außerhalb des Betriebs verkostet werden. Dass das alles funktioniert, zeigen nicht nur die unzähligen Prämierungen, sondern vor allem die Weine selbst.
Neben dem Fokus auf Tradition steht auch die Innovation immer im Vordergrund: Matthias probiert im Keller gerne alles mögliche aus, so entstand unter anderem der Trollinger SINE, wie der Name schon sagt völlig ohne Zusätze. Auch im Bereich Sekt ist das Weingut stark unterwegs und baut hier gerade aus: Aktuell lagern sowohl ein Rosé-Sekt als auch Blanc de Blancs in einem extra dafür angemieteten Luftschutz-Keller aus dem zweiten Weltkrieg und warten auf die perfekte Flaschenreife. Wir sind gespannt, was da noch alles kommt!
Weinfotos: © Wein für Wein; Foto der Winzer: © Weingut Aldinger
Verkostungsnotiz
Dunkles Rubingranat, leicht violette Töne, die Viskosität hier im Bereich Mittel-plus. In der Nase erwartet einen zu Beginn eine animalische Note, die über allem liegt – für Kady eher in Richtung Kolanuss. Darunter dunkle Frucht in Richtung schwarze Johannisbeere, aber auch etwas saurere Frucht in Richtung Weichsel. Dazu kommt eine intensive Pfeffernote, etwas Menthol und getrocknete Kräuter. Am Gaumen spürt man die ausgeprägte Tanninstruktur, auch die Säure meldet sich sofort. Die 13,5% Alkohol sind ebenfalls spürbar, danach saftige Fruchtnoten wieder in Richtung Sauerkirsche. Im langen Abgang bleibt die Kräuterwürze haften, auch der Holzeinsatz wird hier spürbar.
9,3+/10
Punkte Kady
Die Nase gefällt mir sehr gut, super Struktur, sehr interessant und doch ganz konträr zu klassischem Blaufränkisch. Möchte ich in 10-15 Jahren nochmal probieren! Top!
9,5+/10
Punkte Michael
Die Nase ist extrem spannend, am Gaumen dann doch sehr elegant, wunderbare Säure- und Tanninstruktur, genau meins. Wird mit ein paar Jahren noch spannender!
(C) Foto der Winzer: Weingut Aldinger & Klaus Gamber
Und hier findet ihr den Wein
Gekauft haben wir den Wein bei Lobenbergs, natürlich könnt ihr auch direkt beim Onlineshop des Weinguts bestellen und auch bei Vinospirit findet ihr eine große Auswahl der Weine von Aldinger.
Das können wir noch empfehlen…
Alles was wir bisher verkosten durften war wirklich höchster Qualität: Wir haben den Grünen Veltliner (ja, wir waren auch skeptisch zu Beginn) probiert, den Sauvignon Blanc OVUM aus dem Betonei sowie den Spätburgunder Untertürkheimer Gips Marienglas. Alles super Weine und man merkt wieviel Know-How und Herzblut da drinnen steckt.
Podcast-Folge Nr. 47
Unsere Podcast-Folge zum Lemberger Fellbacher Lämmler vom Weingut Aldinger könnt ihr überall hören, wo es Podcasts gibt – zum Beispiel direkt hier oder bei Spotify.