Peter Veyder-Malberg: Riesling Viesslinger Ried Bruck 2019

Spitzer Graben, Wachau, Niederösterreich
Rebsorte: Riesling

Kategorie: classic – funky – crazy

„Irgendwann war ich mal ein Quereinsteiger.“ Als Peter Veyder-Malberg mit 29 seinen gut bezahlten Job als Etatdirektor in einer Wiener Werbeagentur kündigt, ist die Leidenschaft für Wein groß, er will Winzer werden. Da ihm damals aber jede Ausbildung und Praxis fehlt, macht er sich auf den Weg um sich die Weinbaukenntnisse direkt vor Ort anzueignen. Einmal um die Weinwelt führt ihn seine Reise, von einem Weingut in Kalifornien über mehrere Stationen in Europa nach Neuseeland und wieder zurück.

Als er schließlich 1993 wieder in Österreich ankommt, übernimmt er direkt die Leitung des 30 Hektar umfassenden Schlossweinguts Graf Hardegg und setzt dort knapp 15 Jahre lang eine Vielzahl an oenologischen und werblichen Ideen um. Als er sich 2007 in die Selbstständigkeit begab um sein eigenes Weingut zu gründen, war der perfekte Ort dafür von Anfang an klar. Peter Veyder-Malberg wollte in der Wachau Weine machen, die sich deutlich von der damals vorherrschenden Stilistik unterscheiden sollten.

Weg mit überreifen Trauben, weg mit Botrytis, weg mit schweren, zähen Weinen. Die Klosterneuburger Mostwaage sollte bei der Ernte nichts diktieren, stattdessen achtet Peter Veyder-Malberg auf die physiologische Reife der Beeren – die Balance zwischen Zucker, Säure und Ph-Wert muss stimmen. 2008 startete Peter mit 1,5 Hektar Weingarten im Spitzer Graben, dem Teil der Wachau, der abseits der Donau in einem Tal eingebettet ist und bis zu 100 Meter höher liegt als der Rest der Region. Der Weingarten Bruck gehört zu den ersten, die er bewirtschaftet. Tief im Spitzer Graben sind die Wetterlagen extremer, Frühling und Herbst sind kühler, der Sommer heißer als direkt an der Donau. Auf von Glimmerschiefer geprägten, kargen Südterrassen fühlt sich der Riesling sehr wohl, die Wurzeln der Reben ziehen sich bis tief in die Felsspalten hinein.

Verkostungsnotiz

Intensives Strohgelb, klar, die Viskosität liegt im Bereich mittel plus. In der Nase zu Beginn etwas verhalten, rauchige Noten, etwas Steiniges schwingt mit. Dazu eine ganz klare, frische Marillennote und zarte Gewürze, Anis und Fenchel. Am Gaumen öffnet sich die Frucht noch viel mehr, der Fokus liegt zunächst ganz auf der Marille, die anderen Nuancen sind erst nach und nach im Abgang spürbar. Schön druckvoll, die Säure gerade richtig, um ordentlich Lebendigkeit hineinzubringen. Der Jahrgang 2019 kommt ein wenig kraftvoller daher, als sonst üblich und ist dennoch perfekt balanciert. Definitiv kein typischer Wachauriesling und genau deshalb wunderschön.

9,5/10

Punkte Kady

Superspannender Ausnahmeriesling aus der Wachau – ein puristischer Wein, druckvoll, elegant, einfach geil!

9,6/10

Punkte Michael

Wenn Wachau-Riesling, dann genau so! Sehr elegant, so macht das wirklich Spaß.

Und hier findet ihr den Wein
Gekauft haben wir den Wein bei Pub Klemo, die Flasche kostet um die 40€. Mehr zu Peter Veyder-Malberg findet ihr auf seiner Website oder im restlichen Internet.

Das können wir noch empfehlen…
Wer die schlankere, filigranere Stilistik von Peter Veyder-Malberg schätzt, wird mit all seinen Lagenweinen glücklich, egal ob Grüner Veltliner oder Riesling. Wer einen Einstieg in Weine sucht, ist mit dem Grünen Veltliner Liebedich gut dabei.

Podcast-Folge Nr. 37
Unsere Podcast-Folge zum Riesling Bruck von Peter Veyder-Malberg könnt ihr überall hören, wo es Podcasts gibt – zum Beispiel direkt hier oder bei Spotify.