Ein Glas Himmel auf Erden Rosé von Christian Tschida, daneben die dazugehörige offene Flasche.

Christian Tschida: Himmel auf Erden Rosé 2019

Illmitz, Neusiedlersee, Burgenland
Rebsorte: Cabernet Franc

Kategorie: classic – funky – crazy

Er ist mit Abstand der bekannteste Naturwein-Winzer Österreichs – in Skandinavien, Japan oder Amerika genießt er in der Wein-Szene eine Art Rockstar-Status. Christian Tschida ist dafür bekannt, nicht viel zu sprechen und kaum Interviews zu geben – doch wenn er mal etwas sagt, dann hat es die Aussage in sich. „In Österreich gibt es drei schwere Straftaten: Bankraub, Mord und ungefilterter Wein“ ist so eine davon. Mit seinen eleganten, kühlen und leichten Rotweinen sowie Weißweinen mit etwas Maischestandzeit hat sich der gelernte Grafikdesigner in der Gegend um Illmitz nicht nur Freunde gemacht. Das Labor empfahl ihm, den Wein lieber nicht abzufüllen. Die Verpächter wollten ihre Weingärten zurück als Christian Tschida Kompost zwischen den Reben ausgebracht und Gräser gepflanzt hat. Das war im Jahr 2005, die biodynamische Bewirtschaftung im Weingut steckte noch in den Kinderschuhen, doch Christian Tschida ließ sich nicht von seinem Ziel abbringen: Den heiligen Gral zu finden, möglichst echten und puren Wein. Ohne Zusätze, ohne irgendwas.

Heute wird der Illmitzer Weinbauer auf der ganzen Welt gehyped, überall wo Naturwein bereits mehr Thema ist als in Österreich sind die Weine in den bekanntesten Lokalen der Welt zu finden. Die „Himmel auf Erden“-Reihe, inspiriert durch den Bildhauer Alfred Hrdlicka, gibt es bereits seit 2008. Neben dem Rosé gibt es auch eine weiße Variante, einen maischevergorenen Himmel auf Erden sowie einen Rotwein der selben Linie. Der elegante Rosé ist weit komplexer als die Vorurteile gegenüber der Weinart einen glauben lassen und passt perfekt in den Herbst.

Eine geöffnete Flasche "Himmel auf Erden Rosé" von Christian Tschida, daneben ein gefülltes Burgunderglas.

Verkostungsnotiz

Nach einer Stunde im Dekanter (das braucht der Wein!): Sehr helles Kaminrot, relativ klar für einen unfiltrierten Wein, mittlere Viskosität. In der Nase ordentlich Würze, dunkle, rote Früchte wie Kirschen, leichte Erdbeernoten eher in Richtung unreife, noch leicht grüne Erdbeere. Sehr kühl und elegant, etwas mineralische Noten kommen hinzu. Am Gaumen schöne Säure, die leicht grünlichen Erdbeernoten wiederholen sich, insgesamt wird das Fruchtbild heller, etwas Himbeere, Kirsche und ein leichter Touch von Blutorange. Knochentrocken, die Säure gibt Struktur, leichtes sanftes Tannin ist spürbar.

8,8/10

Punkte Kady

Das ist wirklich ein schöner, komplexer Rosé – bei Tschida kann man nie etwas falsch machen. Kaufe ich wieder!

9,2/10

Punkte Michael

Ein herrlicher Rosé, der sowohl in jungen Jahren als auch nach 2-3 Jahren Reife Spaß macht. Den hab ich immer im Haus!

Und hier findet ihr den Wein
Gekauft haben wir den Wein bei Wein am Limit, die immer eine gute Allokation der vergriffenen Tschida-Weine haben. Die Flasche kostet knappe 30€, mehr zu Christian Tschida findet ihr in den weiten des Internets oder auf seiner in die Jahre gekommenen Homepage – er brauchts halt nicht.

Das können wir noch empfehlen…
Bei Christian Tschida kann man nicht danebengreifen – die Weine sind alle elegant und groß, der Mann weiß was er tut. Wir empfehlen besonders die „Himmel auf Erden“-Reihe in allen Ausformungen sowie Felsen I und II. Einfach mal durchs Sortiment kosten.

Podcast-Folge Nr. 19
Unsere Podcast-Folge zu Christian Tschida und dem Himmel auf Erden Rosé könnt ihr überall hören, wo es Podcasts gibt – zum Beispiel direkt hier oder bei Spotify.